Hintergrund

 
 
Musik - und hier insbesondere das aktive Musizieren durch Instrumente spielen, Singen und Tanzen - steht im Allgemeinen und im Besonderen auch für Menschen mit geistiger Behinderung für[1]:
  • eine emotionale und psychische Persönlichkeitsprägung
  • ein Kontaktmedium
  • ein sozialisierendes und sozialethisches Werkzeug
  • Integration der verschiedenen Gesellschaftsgruppen
  • bessere Reflexionsfähigkeit
  • größere Leistungsmotivation
  • ausgeprägtere Identitätsfindung
  • Verbesserung der Intelligenzentwicklung
  • die Förderung der Verbindung und der Aktivitäten beider Gehirnhälften
  • bessere Kommunikationsfähigkeit
  • klareres Denken
  • breitere Kreativität
  • höhere Konzentrationsfähigkeit
  • größere Kooperationsfähigkeit
  • nützlichere Selbstverwirklichung
  • Vergrößerung der Gehirnteile
  • die Entwicklung verschiedener Lernstrategien und Lernpotentiale
  • die Regulierung der Spannungen
  • die Förderung der Kontakt- und Erlebnisfähigkeit
  • die Aktivierung der emotionalen Wahrnehmung
  • die Stärkung des Hörvermögens
  • besseres Aufmerksamkeitsvermögen
  • die Förderung des Gedächtnisses
  • ausgeprägteres Sprachvermögen
  • die Koordination auditiver und motorischer Aktionen
  • die Schulung der Atmung
  • eine freudvolle Freizeitgestaltung
  • die Stärkung der Ausdrucksmöglichkeiten

  •  
Gemeinschaftliches Musizieren fördert u.a.
 
  • die soziale Integration,
  • Konflikte zwischen Menschen zu mildern,
  • Gefühle der Aggressivität und des Trotzes abzubauen,
  • Selbstunsicherheit besser zu bewältigen und
  • wachsendes Autonomiestreben zu fördern und zu unterstützen
 
Zitate von Experten:
 
"Musik verbindet Menschen ohne Worte miteinander und das über alle Grenzen und Länder hinaus." (Bastian)
 
"Musikerziehung gibt die Chance,  das Leben mit allen Sinnen und mit Freude lustvoll zu erleben und mit den gegeben Möglichkeiten selbst auszuführen im Singen, im Tanzen, im Instrumentalspiel, in der (Gruppen-)Improvisation, im Erfinden von Klanggeschichten, in der Inszenierung, in der Meditation, in Interaktions- und Kommunikationsspielen und vielen weiteren fachlichen Erfahrungs- und Lernfeldern, um damit die musikalischen Anlagen und Fähigkeiten zu fördern." (ebd.)
 
"Musik schafft Gemeinsamkeit und schlägt Brücken zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen." (ISB)
 
"Musik kann durch ihre einerseits mitreißende und stimulierende, andererseits bindende, ordnende und beruhigende Wirkung den Menschen in vielerlei Hinsicht beeinflussen und gefangen nehmen. Heute wird Musik u.a. erfolgreich in der Rehabilitation, Integration und Therapie von Menschen mit Behinderung eingesetzt. Doch Musik ist gerade auch für behinderte Menschen ein wichtiges Medium zur Gestaltung der Freizeit." (Beierlein)
 
"Vor allem Menschen mit geistiger Behinderung haben bzw. erfahren häufig Einschränkungen im Bewegungs-, Ausdrucks-, Kommunikations- und Wahrnehmungsverhalten. Gerade diese Menschen können somit durch Musik besonders gefördert werden, was wiederum eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zur Folge hat." (Amrhein)
 
"Die Entstehung von Sympathiebeziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern kann vor allem dann am besten gefördert werden, wenn die gesamte Gruppe an einem gemeinsamen Ziel beteiligt ist, wie es beim gemeinsamen Musizieren durch das Einüben eines Musikstücks häufig der Fall ist." (Beck/Fröhlich)

 
 
[1] vgl. auch: Bastian, Hans Günter: Musikerziehung und Ihre Wirkung, Schweizer Musikzeitung 2000 und Warum braucht unsere Jugend Musik dringender denn je? dto. 2002 und Kinder optimal fördern mit Musik, Zürich 2001; ISB Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, München: Singen, Tanzen, Musizieren, München 1996; Beierlein, Johannes: Hast du Töne? Zusammen 18, 1998; Amrhein, Franz: Bewegungs-, Ausdrucks-, Wahrnehmungs- und Kommunikationsförderung mit Musik, Zeitschrift für Heilpädagogik 44 1993; Beck, Wolfgang und Fröhlich, Werner D.: Musik machen – Musik verstehen, Mainz 1992